Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.H. NEPTUN

Das obige Foto zeigt die Besatzung eines Hilfsschiffs der Kaiserlichen Marine namens Neptun. Die Zuordnung dieses Fotos zu einem bestimmten Schiff ist nicht ganz einfach, da es in der Kaiserlichen Marine mehrere Hilfsschiffe dieses Namens gab. Zutreffend dürfte jedoch die Zuordnung zu einem 1911 bei der AG Weser in Bremen vom Stapel gelaufenen kleinen Frachtschiff (659 BRT) sein, das vor dem Krieg für die Reederei DSG "Neptun", einer der damals größten Reedereien in Bremen, fuhr. Es hatte eine Länge von 61,70 m, eine Breite von 8,60 m und in Friedenszeiten eine Besatzung von 14 Mann.
Es wurde am 26.04.1916 von der Kaiserlichen Marine zur Verwendung als Wachschiff/Schiffssperre  in Dienst gestellt und der Sperrfahrzeugdivision der Jade – aufgestellt am 01.08.1914, zunächst unterstellt der Hafenflottille Jade/Weser, ab Okt. 1916 dem Kommando des Wasserabschnitts der Festung Wilhelmshaven – zugeteilt.

Die Schiffssperre der Jade (eigentlich müßte es Jade-Weser heißen) bestand aus quer über die Fahrrine verankerte NDL-Leichter. Diese waren in einem Abstand von ca. 100 m zueinander verankert und mit einer Trosse oder einem Netz verbunden. An einigen Stellen gab es eine durch Ketten gesicherte Durchfahrt. An diesen Stellen lagen die Wachschiffe. Ging die Sperre der Elbe von einem Ufer zum anderen, so war die Schiffsperre der Jade dreigeteilt. Die erste Sperre verlief auf Höhe Jade Feuerschiff , die nächste sperrte die alte Jade, das Hauptfahrwasser . Die dritte Sperre sperrte das Fahrwasser der Weser auf Höhe Roter Sand. Die Leichter der Sperren blieben den ganzen Krieg über dort liegen. Die an Bord der Wachschiffe befindlichen Besatzungen hatte die Aufgabe, Sicherungsarbeiten auf den unbemannten Leichtern durchzuführen.

Die Neptun hat der Krieg überstanden.

Das Foto wurde in Bremerhaven aufgenommen. Im Hintergrund ist Geestemünde und der Schlauchturm der Feuerwehr Bremerhaven erkennbar. Schiffe der Sperrfahrzeugdivision der Jade  lagen aufgrund der örtlichen Nähe öfters in Bremerhaven, auch wenn hier prinzipiell die Sperrfahrzeugdivision der Weser beheimatet war. Das Foto zeigt den Kommandanten des Schiffs, einen Lt. z.S., mit zwei Deckoffizieren (links ein Steuermann, rechts ein Maschinist) im Kreis der Mannschaft. Die Matrosen tragen - soweit erkennbar - das Mützenband „SPERRFAHRZEUG-DIVISION DER JADE“. Mit auf dem Foto ein roter Rettungsring mit weißer Aufschrift, wobei  man sich bei der Ausführung der Buchstaben um eine gefälliges Aussehen bemüht hat.

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