Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.S. HABICHT   (1879)

S.M.S. Habicht war ursprünglich als Kanonenboot klassifiziert und lief am 13.05.1879 vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte am 18.03.1980. Die Besatzungsstärke belief sich auf 126 Offiziere und Mannschaften.

Das Schiff war für den Einsatz im Ausland vorgesehen und verließ am 13.10.1880 Wilhelmshaven um nach Australien zu laufen, wo es am 27.02.1881 in Melbourne ankam. Während seiner Zeit als Stationär der australischen Station war das Schiff mit Vermessungsarbeiten betraut. Auch an mehre­ren Strafexpeditionen gegen Indigene in der Südsee war die Habicht beteiligt.

Die Zeit in der Südsee endete für das Schiff Anfang 1882. Auf der Heimreise sich  befindend muss­te das Schiff von Malta aus noch Ägypten ansteuern, um einigen dort aufgrund des englisch-ägypti­schen Krieges sich in Gefahr befindlichen Deutschen beizustehen, bevor man am 27.10.1882 wie­der in Wilhelmshaven ankam. Dort wurde das Schiff außer Dienst gestellt und in der Folgezeit um­fangreich modernisiert.

Am 19.01.1885 wieder in Dienst gestellt, verließ die inzwischen als Kleiner Kreuzer klassifizierte Habicht Deutschland erneut, um nun als Stationär der westafrikanischen Station zu dienen. Auch hier war die Habicht und deren Besatzung wieder mehrfach bei Strafexpeditionen gegen aufständi­sche Eingeborene eingesetzt. So wurde am 12./13.07.1886 ein Landungskorps gegen die Duala ein­gesetzt, am 09./10.07.1891 gegen die Bakola und am 18./.19.10.1891 wieder gegen die Duala. Am 20.11.1892 befand sich das Schiff dann wieder in Kiel, wo es erneut außer Dienst gestellt und über­holt wurde.

Nach der Wiederindienststellung wurde das nun wieder als Kanonenboot klassifizierte Schiff erneut vor Kamerun eingesetzt, wo das Schiff am 16.12.1896 S.M.S. Sperber ablöste. Im Oktober 1897 wurde ein Teil der Besatzung der Habicht zur Unterstützung der Schutztruppe in Kamerun bei Kämpfen gegen Eingeborene eingesetzt. Auch bei der Bekämpfung des Hereroaufstandes in Deutsch-Südwestafrika 1904 war die Besatzung beteiligt. Am 18.01.1904 in Swakopmund ange­kommen, wurde unverzüglich ein Landungskorps an Land gesetzt, um die Schutztruppe, deren Kommando der Kommandant der Habicht, Korv.Kpt. Hans Gudewill, übernahm, zu unterstützen. An Land waren diese Kräfte nicht nur an mehreren Gefechten mit den Herero (z. B. am 16.02.1904 bei Otjimbingwe und am 20.02.1904 bei Groß Barmen) beteiligt, sondern leisteten auch technische und logistische Unterstützung für die kämpfende Truppe. Während dessen erkrankte Korv.Kpt. Gu­dewill schwer und verstarb noch auf dem Rücktransport nach Deutschland.

Mit der Beendigung des Einsatzes in Deutsch-Südwest Ende April 1904 nahm das Schiff wieder seinen Routinedienst als Stationär der westafrikanischen Station auf. Am 03.08.1905 endete auch diese Zeit und das Schiff trat die Heimreise nach Kiel an, wo man am 21.09.1905 ankam.

Am 24.03.1906 wurde die Habicht aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und abgewrackt.

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Das Bild zeigt einen Teil der Besatzung während des Einsatzes in Kamerun 1891/92. Auch wenn das Bild qualitativ zu wünschen übrig lässt und der Rettungsring nur teilweise sichtbar ist, lassen sich an dem Rettungsring doch bemerkenswerte Details feststellen: Während die Rettungsringe der Schiffe der Kaiserlichen Marine sonst die Aufschrift S.M.S. und den Schiffsnamen aufweisen, fin­det sich hier die Aufschrift S. M. Krz. (Kreuzer). Es ist das einzige mir bekannte Foto eines Ret­tungsrings eines Schiffs der Kaiserlichen Marine, bei dem die Schiffsklasse auf dem Rettungsring aufgeführt ist. Sonst findet man dies nur bei Booten. Die Schrift ist dreidimensional gestaltet.