Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine

S.M.S. WÖRTH

S.M.S. Wörth lief 06.08.1892 als Panzerschiff 1. Klasse und letztes Schiff der 4 Einheiten umfassenden Brandenburg-Klasse bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel. 1899 wurden die 4 Schiffe der Brandenburg-Klasse dann zu Linienschiffen umklassifiziert.
Nach der Indienststellung am 31.10.1893 und dem Abschluss der Probefahrten kam das Schiff als Flaggschiff zur aktiven Schlachtflotte und nahm an den üblichen Übungen und Manövern teil.
Am 13.07.1900 verlegten die vier Linienschiffe der Brandenburg-Klasse nach China, um dort die Wahrung deutscher Interessen im Rahmen der internationalen Aktionen während des Boxeraufstandes zu unterstützen. Die Schiffe kamen jedoch zu spät, um noch an richtigen Kampfhandlungen teilzunehmen. So beschränkte sich die Tätigkeit der Wörth nach der Ankunft im August 1900 in Tsingtau auf die Sicherung der Ausschiffung des Ostasiatischen Expeditionskorps Anfang September auf Takku-Reede und die Teilnahme an der Blockade der Jangtsekiang-Mündung ab Ende Oktober 1900. Vom 30.11.1900 bis Ende Dezember 1900 befand sich das Schiff in Nagasaki zur Überholung um danach wieder ins Stationsgebiet zurückzukehren, wo es „Flagge zeigte“ und verschiedene Schieß- und Verbandsübungen durchführte. Im April/Mai 1901 befand sich das Schiff in Schanghai, von wo aus es am 01.06.1901 zusammen mit den Schwesternschiffen die Rückreise nach Deutschland antrat. Am 10.08.1901 trafen die Schiffe wieder in Wilhelmshaven ein, wo die Wörth zunächst dem I. Geschwader zugeteilt wurde.
In der Folgezeit wurden die vier Schiffe der Brandenburg-Klasse außer Dienst gestellt und umfangreich umgebaut. Die Brandenburg selbst befand sich hierzu 1903/1904 auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven, wo u. a. die Bewaffnung geändert, die Kesselanlage erneuert und die Kohlebunker vergrößert wurden. Nach Abschluss der Arbeiten stellte man das Schiff Ende September 1904 wieder in Dienst, das nun zum II. Geschwader der Flotte kam. Bereits Ende September 1906 wurde das trotz der Umbauten veraltete Schiff jedoch erneut außer Dienst gestellt und der Reserve zugewiesen, nachdem bereits ab Juli 1906 nur noch eine reduzierte Besatzung auf dem Schiff Dienst tat. In den Jahren 1910 (02.08. - 28.09.) und 1911 (31.07.- 15.09.) erfolgte jeweils nochmals eine vorübergehende Aktivierung zur Teilnahme an den Herbstmanövern.
Mit Kriegsbeginn wurde auch die Wörth im August 1914 wieder in Dienst gestellt und beim V. Geschwader in der Nordsee im Küstenschutz eingesetzt. Da das Schiff jedoch keinen wirklichen Kampfwert mehr hatte, erfolgte am 18.03.1916 die endgültige Außerdienststellung. Bis Kriegsende fand die Wörth noch als Wohnschiff in Danzig Verwendung. Am 13.05.1919 erfolgte die Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe, dem die Abwrackung folgte.

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Das vorliegende Foto, das nicht datiert ist, aber noch aus der Zeit vor der Jahrhundertwende stammen dürfte, zeigt einen Matrosen mit einem Rettungsring im Hintergrund. Der rote Rettungsring trägt eine Aufschrift aus einfach gehaltenen weißen Buchstaben.