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Kaisers-Marine

S.M. Tpbt. G 12

G 12 war ein auf der Germania-Werft in Kiel gebautes Großes Torpedoboot und lief am 15.07.1912 vom Stapel. Bei einer Länge von 71,5 m, einer Breite von 7,6 m und einem Tiefgang von 3,20 m verdrängte es 775 t. Die gemischte, daher aus 3 Kohle- und einem Ölkessel bestehende Antriebsanlage mit 16000 PSw verlieh dem Boot eine Geschwindigkeit von 30 kn. Bewaffnet war das Boot mit 4 Decktorpedorohren 50 cm und zwei 8,8 cm-Kanonen. Die Besatzung bestand 1914 nominell aus 3 Offizieren und 71 Mann. Beim Einsatz als Flottillenführungsboot kamen noch weitere 4 Offiziere, 5 Maate und 4 Matrosen als Signalpersonal hinzu. Kommandanten des Schiffs waren ab August 1914 zunächst Kptl. Edwin Krause, dem Kptlt. Hans Loening folgte.

G 12 wurde am 17.10.1912 in Dienst gestellt und kam zur 10. Halbflottille der V. Torpedobootflottille. Dort diente es dem Flottillenstab als Führungsboot.
Mit Kriegsbeginn wurde die V. Torpedobootflottille im Vorpostendienst in der Nordsee und als U-Boot-Sicherung bei Vorstößen der schweren Einheiten der Hochseeflotte eingesetzt. G 12 war im Rahmen dieses Verbandes u. a. 1914 in die Seeschlacht bei Helgoland und 1915 beim Gefecht auf der Doggerbank beteiligt, wobei es jeweils als Teil der Sicherungskräfte fungierte. Im Spätsommer 1915 kam das Boot zwischenzeitlich in der Ostsee beim Vorstoß in die Rigaer Bucht zur Sicherung schwerer Einheiten zum Einsatz. Nach diesem Einsatz erfolgte die Rückverlegung in die Nordsee.
Bei der Rückkehr der V. Torpedobootflottille von einem Aufklärungsvorstoß in die Deutsche Bucht rammte G 12 am Morgen des 8.9.1915 infolge Ruderversagens in der Nähe von Horns Riff das Torpedoboot V 1 so unglücklich, dass es auf G 12 zur Detonation des Steuerbord vorderen Torpedos  mit anschließender Explosion des Öl-Kessels kam. Auf V 1 wurde das komplette Vorschiff abgerissen, wobei 34 Personen starben. Auf G 12 kamen insgesamt 44 Mann, darunter der Kommandant, Kapitänleutnant Hans Loening und der Flottillenchef, Korvettenkapitän Bernd v. d. Knesebeck, ums Leben. Das Boot sank um 06.00 Uhr früh, während V 1 durch V 6 und G 10 unterfangen und eingebracht werden konnte.

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Das obige Foto zeigt eine Gruppe von Matrosen der Jahrganges 1912 – 15 nach Ableistung der Hälfte ihres Wehrdienstes am 08.03.1913 (Datum des Poststempels auf der RS). Neben einigen Heizerutensilien wurde auch ein Rettungsring des Bootes zur Dekoration mit aufs Bild genommen. Der rote Rettungsring trägt die Aufschrift „S.M. Tpbt. G 12“ aus einfach gehaltenen weißen Buchstaben.