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Kaisers-Marine

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S.M.S. KÖNIGSBERG (1915)


S.M.S. Königsberg (II) war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Er war das Typschiff der aus 4 Einheiten bestehenden Königsberg II-Klasse. Der Stapellauf erfolgte am 18.12.1915 bei der A.G. Weser in Bremen, die Indienststellung folgte am 12.08.1916. Das Schiff hatte rd. 475 Mann Besatzung.

Nach dem Abschluss der Erprobung trat der Kreuzer am 30.10.1916 zur II. Aufklärungsgruppe der Hochseeflotte und diente Admiral von Reuter als Flaggschiff. Die Königsberg versah den üblichen Flottendienst in der Nordsee mit gelegentlichen kleineren Vorstößen, Sicherungs- und Geleitaufgaben. Im September 1917 erfolgte die Verlegung in die Ostsee zu Verbandsübungen, denen sich die Teilnahme an der Operation „Albion“, der Besetzung der Inseln Ösel und Dagö in der Zeit vom 11.10. bis zum 03.11.1917, anschloss. Der II. Aufklärungsgruppe oblag hierbei die Sicherung der Truppentransporte und die Königsberg war gleichzeitig Führerschiff der IV. Transportgruppe, die die 42. Infanteriedivision in die Tagga-Bucht transportierte.

Zurück in der Nordsee war das Schiff am 17./18.11.1917 in das 2. Seegefecht vor Helgoland involviert. Bei einer Operation von Minensuchbooten war die II. Aufklärungsgruppe als Deckungsverband eingesetzt, als diese Kräfte von starken britischen Kräften angegriffen wurden. Es entwickelte sich ein zweieinhalbstündiges Gefecht, das erst endete, als die deutsche Fernsicherung, die Linienschiffe S.M.S. Kaiser und S.M.S. Kaiserin in das Gefecht eingriffen und die Briten sich zurückzogen. Die Königsberg erhielt bei diesem Gefecht einen 38 cm-Treffer, der alle 3 Schornsteine beschädigte einen Bunkerbrand verursachte und das Schiff in der Geschwindigkeit erheblich herabsetzte. Es gab auf dem Schiff 8 Tode und 15 Verwundete.

Nach der Beseitigung der erlittenen Beschädigungen versah die Königsberg dann bis Kriegsende wieder den üblichen Dienst in der Nordsee.

In der Zeit vom 13. bis zum 18.11.1918 fuhr Admiral Meurer auf der Königsberg nach England zur Besprechung der Internierungsbestimmungen für die deutsche Hochseeflotte.

Als einziges Schiff seiner Klasse gehörte die Königsberg nicht zu den in Scapa Flow internierten Schiffen. Die Königsberg begleitete statt dessen am 29.11.1918 acht U-Boote nach Harwich und diente ab Dezember 1918 mehrfach als Postschiff für die internierte Flotte. Am 31.5.1920 wurde die Königsberg außer Dienst gestellt und schließlich an Frankreich ausgeliefert.

Das vorliegende Foto ist leider nicht datiert. Da die S.M.S. Königsberg (I) sich jedoch während des gesamten Kriegs auf See befand und das Foto aufgrund des Aufzugs der Matrosen nicht den Eindruck einer Vorkriegsaufnahme vermittelt, wird die Aufnahme hier der Königsberg (II) zugeordnet.

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Die Matrosen tragen mit Ausnahme der vorne rechts und links sitzenden Matrosen das Mützenband „S.M.S. Koenigsberg“, wobei „Königsberg“ im Gegensatz zur Schreibweise des Rettungsrings nicht mit Umlaut geschrieben wird. Der rechts sitzende Matrose trägt das Mützenband einer Torpedo-Halbflottille, bei dem links Sitzenden ist eine Identifizierung nicht möglich. Der Mann mit dem Rettungsring trägt zudem am Oberarm den Streifen als Angehöriger der 1. Steuerbordwache. Der Rettungsring zeigt eine einfache Standartbeschriftung mit Groß- und Kleinbuchstaben.