Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine

S.M.S. FÜRST BISMARCK

Fürst Bismarck lief am 25.09.1897 auf der kaiserlichen Werft in Kiel vom Stapel. Sie war ein Einzelschiff und zu diesem Zeitpunkt als Kreuzer 1. Klasse eingestuft. 1899 erfolgte die Umklassifizierung zum Großen Kreuzer und am 01.04.1900 die Indienststellung des Schiffs.
Im Hinblick auf die in China ausgebrochenen Unruhen wurde der Kreuzer bereits kurz nach der Indienststellung nach China entsandt. Die Fürst Bismarck verließ Kiel am 30.06.1900 und erreichte Tsingtau am 13.08.1900. Die Reise war mehrfach zum Nachkohlen sowie um der Besatzung Erholungsmöglichkeiten zu geben unterbrochen worden. Dass die Fahrt für die Besatzung keineswegs eine lustige Seefahrt darstellte, zeigt der Umstand, dass allein im Roten Meer 41 Mann des Maschinenpersonals einen Hitzschlag erlitten haben.
Von Tsingtau aus lief der Kreuzer weiter ins Gelbe Meer, wo Fürst Bismarck zum Ostasiatischen Kreuzergeschwader stieß und ab 17.08.1900 als Flaggschiff dieses Verbandes diente. In der Folgezeit operierte der Kreuzer überwiegend in chinesischen Gewässern, unternahm aber auch Reisen nach Japan und Hongkong – wo bis zur Fertigstellung des großen Schwimmdocks in Tsingtau im August 1905 auch die notwendigen Überholungsarbeiten durchgeführt wurden -, Singapur, Südostasien sowie in die deutschen Kolonialgebiete in der Südsee und nach Indonesien.
Der Dienst in Fernost endet nach fast 9 Jahren mit dem Auslaufen zur Rückreise in die Heimat am 08.04.1909. Am 29.04.1909 kam es in Colombo zum Zusammentreffen mit den Nachfolgeschiff S.M.S. Scharnhorst, das die Dienstgeschäfte eines Geschwaderflaggschiffs von der Fürst Bismarck übernahm.
Wieder in der Heimat angekommen wurde das Schiff im Juni 1909 außer Dienst gestellt und einer Modernisierung und dem Umbau zum Torpedoschulschiff unterzogen. Dabei wurde unter anderem ein Teil der Geschütze ausgebaut und die Torpedoräume vergrößert. Bei Kriegsausbruch waren diese Arbeiten nahezu abgeschlossen und das Schiff wurde am 28.11.1914 wieder in Dienst gestellt. Der geringe Kampfwert schloss allerdings eine Verwendung in der Hochseeflotte aus und das Schiff fand zunächst im Küstenschutz und dann als Schulschiff Verwendung. Im September 1916 wurden sämtliche Geschütze entfernt. Nach Kriegsende wurde Fürst Bismarck am 31.12.1918 außer Dienst gestellt, diente nochmals kurzfristig als Büroschiff und wurde schließlich 1920 abgewrackt.
Das obige Foto zeigt einen Teil der Besatzung auf Landgang mit einigen Zivilisten. Auf dem Foto befinden sich auch 3 Rettungsringe, wobei bemerkenswert ist, dass das Schriftbild des rechten Rettungsrings von der Gestaltung der beiden anderen deutlich abweicht.

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