Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M. Torpedoboot G 87

Das Torpedoboot G 87 war ein sog. „Großes Torpedoboot 1913“ und gehörte zu einer Serie von 12 Booten (G 84 – G 95), die auf der Germania-Werft in Kiel für die Kaiserliche Marine gebaut wurden.
Das Boot hatte eine Länge von 79,5 m, eine Breite von 8,4 m und einen Tiefgang von 3,5 m. Die Verdrängung betrug 1147 t. Angetrieben wurde das Boot von 2 Satz Germania Dampfturbinen mit  24.000 wPS, die von 3 Marine-Kesseln mit 18 atü befeuert wurden und auf 2 Propeller wirkten. Die Bewaffnung von G 87 bestand aus drei 8,8 cm L/45 Geschützen, die 1916 durch drei 10,5 cm L/45 ersetzt wurden, sowie 6 Torpedorohren im Kaliber 50 cm und 24 Minen. Es lief am 22.09.1915 vom Stapel und wurde am 10.02.1916 in Dienst gestellt.
Die Besatzung von 96 Mann bestand aus 6 Offizieren, 4 Deckoffizieren, 27 Maaten, 27 Matrosen, 30 Heizern und 2 F.T.-Gasten. Kommandant war bei Indienststellung Kptlt. Siegfried Karsten und ab September 1917 Oblt.z.S.Wolfgang Komorowski.
Das Boot kam nach der Indienststellung zunächst zur 11. Halbflottille der VI. Torpedobootflottille, wo es bis 15.08.1917 verblieb. Ab 16.08.1917 erfolgte dann der weitere Einsatz bei der zur VII. Torpedobootflottille gehörenden 14. Torpedoboothalbflottille in der Nordsee.
In der Nacht vom 29. auf den 30.03.1918 begleitete die Boote der 14. Torpedoboothalbflottille die 2. Geleitflottille um den Weg „Mitte“ zu sichern und die Lage einer neuen Zeitsperre (einer Minensperre, die nach einiger Zeit unscharf wird) zu erkunden. Auf der Rückfahrt geriet die Flottille am frühen Morgen des 30.03.1918 ca. 77 Seemeilen NW von Helgoland in eine von der britischen Wurfgruppe Abdiel neu gelegte Minensperre. Die Torpedoboote G 87, G 93 und G 94 erhielten Minentreffer sanken innerhalb kurzer Zeit. Bei G 87 wurde das ganze Vorschiff weggerissen und alle fünf auf der Brücke stehenden Offiziere (der Chef der 14. Torpedoboot-Halbflottille Kptl. Richard Beitzen, der Kommandant von G 87 Oblt.z.S. Wolfgang Komorowski, Oblt.z.S. Walter Grimm,  Lt.z.S. Walter Rothenstein und Lt.z.S.d.R. Hans Schulz) sofort getötet. Insgesamt starben 44 Mann auf G 87, 10 Mann auf G 93 und 13 Mann auf G 94, 220 Mann konnten gerettet werden.


Die geborgenen Leichen wurden auf dem Friedhof in Wilhelmshaven beigesetzt. Das Foto zeigt das mit Blumen übersäte Gemeinschaftsgrab, das mit je einem Rettungsring von G 87 und G 94 verziert  ist. Beide Rettungsringe weisen eine einfache weiße Aufschrift auf. Der Rettungsring von G 94 ist zudem mit zwei aufgemalten Eisernen Kreuzen verziert.