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Kaisers-Marine


S. M. Torpedoboot S 18 

S.M. Torpedoboot S 18 war ein sog. „Torpedoboot 1895“ und gehörte zu einer Serie von 17 Booten (S 7 bis S 23), die 1885 auf der Schichau-Werft in Elbing gebaut wurden. Der Stapellauf war am 24.8.1885. Das 98 t verdrängende Boot hatte eine Länge von 37,7 m, eine Breite von 4,9 m und einen Tiefgang von 1,2 m. Mit einer 3-fach Expan-sionsmaschine mit einer Leistung von 800 Psi erreichte das Boot zu Be­ginn seiner Dienstzeit eine Geschwindigkeit von 20 kn. Die Bewaffnung bestand anfangs aus einer 5 cm-Kanone und zwei Torpedorohren 45 cm.

Das Boot wurde am 24.10.1885 erstmals in Dienst gestellt. In der Folgezeit war es jedoch meist aufgelegt und wurde nur zu den Manöver jeweils wieder aktiviert. Am 14.1.1905 wurde S 18 aus dem aktiven Dienst genommen, desarmiert und fortan nur noch als Wachboot benutzt. Später dann -wohl ab 1910 – fand das Boot als Zielschiff Verwendung und zog bei Schießübungen eine Ziel­scheibe hinter sich her.

Im Krieg fand das Boot dann nochmals Verwendung und wurde bei der Formierung der  I. Geleitflottille am 22.02.1918 zunächst der 2. Geleithalbflottille unter dem Kommando von Halbflottillenchef Kptlt. d.R. Emil Boy-Ed zugeteilt. Allerdings war das Boot zu diesem Zeitpunkt nicht fahrbereit, sondern befand sich zur Grundüberholung in der Kaiserlichen Werft Danzig.
Am 15.05.1918 wurde das Boot dann zusammen mit 3 anderen Booten von der ebenfalls in der Nordsee eingesetzten 1. Geleithalbflottille, I. Geleitflottille unter dem Kommando von Halbflottillenchef Kptl. Heribert Ottmer übernommen. In der Zeit vom 1. - 13.06.1918 grassierte dann die Grippe auf mehreren Booten der 1. Halbflottille, so auch auf S 18. Da zudem mehrere Boote wegen Beschädigungen ausfielen, war der gesamte Verband in dieser Zeit nicht einsatzfähig. Kurz darauf kam es dann auf S 18 zu einem Ölbrand im vorderen Kesselraum, weswegen das Boot in der Zeit Juli/August 1918 erneut in der Kaiserlichen Werft in Kiel lag. Danach erfolgten bis zum Waffenstillstand keine Einsätze mehr.

Nach Kriegsende wurde das Boot zunächst noch in der Reichsmarine gefahren und später abgewrackt.

 

Das leider nicht datierte Foto zeigt eine Gruppe von Matrosen an Bord des Bootes. Obwohl es sich mit einiger Sicherheit um eine Aufnahme aus der Kriegszeit handelt und das Boot schon kein Torpe­doboot mehr war, trägt der Rettungsring trotzdem die Aufschrift „S. M. Tpbt. S 18“. Beachtenswert ist auch die im Bild zu erkennende Schiffsglocke, die am Schornstein befestigt ist.

Die beiden weiteren Fotos zeigen S 18 in der Schleuse in Wilhelmshaven bei einer Probefahrt am 12. Mai 1921. Auch wenn die Fotos somit nicht mehr aus der Zeit der Kaiserlichen Marine stammen, sollen sie hier trotzdem gezeigt werden, da sich das Boot gegenüber der Kriegszeit nicht verändert hatte und die Fotos das Aussehen des Bootes gut wiedergeben. Bemerkenswert die Größe des Ankers sowie die hochklappbare Plattform für die Geschützbedienung.

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