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Kaisers-Marine

S.M. U-Boot U 3

S.M. U-Boot U 3 lief am 27.03.1909 bei der Kaiserlichen Werft Danzig vom Stapel. Es handelte sich um ein 51,3 m langes und 5,6 m breites Zweihüllen-U-Boot, das für eine Tauchtiefe von bis 30 m ausgelegt war. Der Unterwasserantrieb erfolgte elektrisch, während für die Überwasserfahrt zwei 1.030 Ps leistender Petroleummotoren zur Verfügung standen, deren starke Abgasfahne das Boot bei der Überwasserfahrt weithin sichtbar machte. Bewaffnet war U 3 mit zwei Bug- und zwei Hecktorpedorohren sowie ab 1914 mit einem Bordgeschütz an Deck. Die Besatzung bestand aus 22 Mann.
Die Indienststellung von U 3 erfolgte am 29.05.1909. Wie auch U 1 und U 2  sowie das Schwesterboot U 4 diente U 3 der jungen deutschen U-Bootwaffe vor allem zur Erprobung und Ausbildung. Mit Beginn des 1. Weltkrieges erfolgten 4 Feindfahrten von U 3 in der Ostsee. Die dabei gemachten Erfahrungen führten jedoch sehr schnell zu einer Ablösung als Frontboot und schon ab August 1914 erfolgte nur noch die Verwendung als Schulboot bei der Ausbildungsflottille in Kiel. U 3 überstand den Krieg und sank am 01.12.1918 bei der Auslieferung an England.
Während seiner Dienstzeit wurde U 3 von insgesamt 24 Kommandanten befehligt, darunter so bekannte Namen wie Otto Weddigen (07.04.1911 – 07.07.1911), Max Valentiner (01.08.1914 – 14.12.1914) und Lothar von Arnauld de la Periere (18.08.1915 – 24.09.1915).
Bekannt wurde U 3 dadurch, dass sich am 17. Januar 1911 mit diesem Boot der einzige deutsche U-Boot-Unfall vor dem 1. Weltkrieg ereignete. U 3 sank - vermutlich durch einen versehentlich geflutet Ballasttank - im Kieler Hafen. Taucher befestigten mehrere Stahlseile an der Hülle und es wurde versucht, U 3 mittels des Schwimmkrans Langer Heinrich zu heben. Es gelang, das Schiff bis auf Höhe der Torpedorohre anzuheben und anschließend fast die komplette Mannschaft durch eines der Rohre zu retten. Der Versuch, das Boot weiter anzuheben, um auch die im Turm festsitzenden Männer zu retten, schlug jedoch fehl, und so musste gewartet werden, bis das U-Boot-Hebeschiff SMS Vulkan einsatzbereit war. Dies war jedoch zu spät für die drei Besatzungsangehörigen im Turm. Kptl. Ludwig Fischer, Lt. z.S. Kalbe und U-Ob.Mtr. Rieper kamen ums Leben.

Das obige Foto stammt von einer Postkarte, die dem Unglück vom 17.01.1911 gewidmet ist. Es zeigt den Schwimmkran Langer Heinrich beim Heben des gesunkenen U-Bootes, das U-Boot-Hebeschiff  S.M.S. Vulcan sowie einen Teil der Besatzung (4 Mann dürften fehlen) mit dem unglücklichen Kommandanten Kptl. Ludwig Fischer, der bei dem Unfall ums Leben kam. Der Rettungsring entspricht dem Standard deutscher U-Boot-Rettungsringe der Kaiserlichen Marine.