S.M. U-Boot U 93

S.M. U-Boot U 93 lief am 15.12.1916 bei der Germania-Werft in Kiel vom Stapel. Es handelte sich um ein 71,5 m langes Zwei-Hüllen-Boot, das mit 2 Bug- und 2 Hecktorpedorohren sowie einem Deckgeschütz bewaffnet war. Die Indienststellung erfolgte am 15.02.1917.
Erster Kommandant war Kptlt. Edgar Freiherr Spiegel von und zu Peckelshain. Die Besatzung bestand aus 4 Offizieren und 32 Mannschaften.
Nach der Erprobung kam U 93 im April 1917 zur IV. Flottille, die in Emden und Borkum stationiert war. Bei der ersten Feindfahrt geriet das Boot am 30.04.1917 an die brit. U-Boot-Falle „Prize“. Bei dem Artilleriegefecht wurde das U-Boot nicht unerheblich beschädigt und der Kommandant und ein Maat sowie der Steuermann gingen über Bord. U 93 tauchte weg und wurde vom 1. WO nach Hause geführt, während die über Bord gegangenen in Gefangenschaft gerieten.
Neuer Kommandant wurde danach Oblt. z.S. Wilhelm Ziegner, der – mit einer Unterbrechung vom 15.05. - 17.05.1917 – das Boot bis zum 22.05.1917 führte. Ihm folgte ab dem 23.05.1917 Kptlt. Helmut Felix Ernst Gerlach.
Insgesamt führte U 93 fünf Unternehmungen durch, bei denen 33 Handelsschiffe mit insgesamt 87.798 BRT versenkt wurden. Das größte von U 93 versenkte Schiff war dabei die fast 5.700 BRT große „Volodia“, die am 21.08.1917 unter Verlust von 10 Menschen torpediert wurde. Der am 28.10.1917 rd. 150 sm vor Brest torpedierte, 12.000 BRT große US-amerikanische Truppentransporter „Finland“ konnte dagegen beschädigt eingeschleppt werden.
U 93 lief am 29.12.1917 aus der Ems zu einer Feindfahrt aus, die durch den Ärmelkanal zur nordfranzösischen Küste führen sollte. Am 05.01.1918 bestand letztmalig Funkkontakt mit dem Boot, das seit dem als verschollen gilt.
Das vorliegende Foto zeigt das Auslaufen von U 93 mit Kptlt. Freiherr Spiegel von und zu Peckelshain (3. v.l.) zur 1. Feindfahrt aus Emden im April 1917. Das Boot ist feierlich geschmückt. Leider lässt die Qualität des Fotos nicht erkennen, ob der am Turm angebrachte Rettungsring beschriftet ist.