Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine

VP-Boot ARTHUR FRIEDRICH

Bei dem VP-Boot Arthur Friedrich handelte es sich ursprünglich um ein bei der Seebeck AG in Geestemünde für die Geestemünder Herings- und Hochseefischerei AG gebautes Fischereifahrzeug. Es war rund 39,3 m lang, 6,5 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,4 m (205 BRT). Das Schiff wurde mit einer 3-fach Expansions-Dampfmaschine ausgestattet und lief am 25.06.1901 vom Stapel.
Nach Kriegsausbruch wurde es von der Kaiserlichen Marine gechartert, mit einem 5 cm-Geschütz bewaffnet und ab dem 12.08.1914 bei der Vorpostenflottille der Nordsee eingesetzt. Am 23.06.1917 erfolgte dann die Verlegung in die Ostsee zunächst zur 3. Halbflottille der Handelsschutzflottille mit Standort Warnemünde und ab dem 21.08.1917 zur 2. Halbflottille der Handelsschutzflottille in Libau. Nur kurze Zeit später, am 16.12.1917 erfolgte dann die Rückgabe des Schiffs an den Eigentümer.

Das vorliegende Foto zeigt einen Steuermann, wohl den Kommandanten des Schiffs Stm d.R. Hückel, mit einer Gruppe von Matrosen. Das Foto ist rückseitig nicht beschriftet, so dass eine exakte Datierung nicht möglich ist. Allerdings ist bei einigen der Matrosen auf dem Mützenband die Aufschrift S.M.S. SEEADLER zu erkennen. Damit lässt sich die Aufnahme in die Zeit bei der 2. Halbflottille datieren. Da die Handelsschutzflottille nämlich kein eigenes Mützenband hatte, der Chef der Küstenschutzdivision der Ostsee jedoch der Ansicht war, dass die Besatzungen der Schiff einheitliche Mützenbänder tragen sollten, wurde dem Reichsmarineamt der Vorschlag unterbreitet, auf die Mützenbänder außer Dienst gestellter Schiffe zurückzugreifen. Das Reichsmarineamt hat diesen Vorschlag am 26.08.1916 genehmigt und an die 2. Halbflottille wurden beim Bekleidungsamt noch vorhandene Mützenbänder von S.M.S. SEEADLER, S.M.S. VATERLAND und S.M.S. VORWAERTS verausgabt.
Mit auf dem Foto sind auch zwei Rettungsringe des Schiffs. Die Abkürzung V.B. dürfte dabei für Vorpostenboot stehen. Die Ausführung der Rettungsringe entspricht dem üblichen, allerdings sind die Buchstaben auffallend schmal ausgeführt.

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