Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


Vorpostenboot Marburg

Bei dem Vorpostenboot Marburg handelte es sich um einen am 17.08.1902 auf der G.-Seebeck-Werft in Geestemünde vom Stapel gelaufenen Fischdampfer. Der 224 BRT große Dampfer hatte eine Länge von 37,2 m, eine Breite von 7 m und einen Tiefgang von 3,6 m.
Das Boot war ab dem 19.09.1902 für die Deutsche Dampffischereigesellschaft „Nordsee“ zunächst unter der Bezeichnung Marburg BB45 von Bremen aus im Einsatz. Ab dem 03.06.1910 führte das Boot dann die Bezeichnung Marburg ON56 und war in Nordenham beheimatet. Am 12.04.1915 wurde das Boot von der Kaiserlichen Marine angemietet, mit einem 3,7 cm-Geschütz, ab Juni 1915 mit einem 5 cm-Geschütz ausgerüstet, und ab 14.04.1915 der Sperrfahrzeugdivision der Weser als Sperrverkehrsfahrzeug B zugeteilt. Im März 1916 wurde das Boot vorübergehend auf die Tenderliste Geestemünde gesetzt, um im Folgemonat der Hafenflottille der Elbe zugeteilt zu werden. Bereits im Juni 1916 erfolgte die Abgabe des Boots an die 2. Halbflottille der Vorpostenflottille der Ems. Am 21.12.1916 endete der militärische Einsatz des Boots mit der Rückgabe des Boots an den Eigner.
Das Foto zeigt den Kommandanten des Bootes, einen Lt. z. S., und einen Deckoffizier im Kreise der Mannschaft. Die Mannschaften tragen Mützenbänder mit der Aufschrift der Sperrfahrzeugdivision der Weser. Der Rettungsring trägt die Aufschrift SD (wohl für Sperrfahrzeugdivision), den Namen Marburg und die Jahreszahlen 1914 und 1915. Allerdings handelt es sich bei dieser Aufschrift um keine, die tatsächlich auch so auf dem Boot geführt wurde, sondern diese wurde - wie sowohl anhand der aufgemalten Jahreszahlen als auch der Ausführung der übrigen Beschriftung erkennbar – für das Foto aufgebracht oder vom Fotografen hinein retouchiert.