Bei der S.M.S. Bayern handelt es sich um eine Panzerkorvette der Kaiserlichen Marine und war das zweite Schiff der 4 Einheiten umfassenden Sachsen-Klasse. Auf der Kaiserlichen Werft Kiel als Bau-Nr. 3 gebaut erfolgte der Stapellauf am 13.05.1878.
Nach der Indienststellung am 04.08.1881 wurde das Schiff zunächst einer Erprobung unterzogen und dann zunächst der Reserve zugeteilt. Ab 1884 erfolgte dann der Einsatz bei der aktiven Flotte. Während dieser Zeit unternahm das Schiff – inzwischen zum Panzerschiff umklassifiziert - u. a. eine Reise in den Atlantik und nahm weiterhin an der ersten Fernschießübung der Kaiserlichen Marine teil. Am 15.05.1886 wurde die Bayern wegen einer anstehenden Maschinenüberholung außer Dienst gestellt. Nach Abschluss dieser Arbeiten erfolgte am 21.11.1887 die erneute Indienststellung und erneute Zuteilung zur Reserveflotte. Mit Bildung der Manöverflotte am 02.05.1890 gehörte die Bayern – seit 1893 als Panzerschiff 3. Klasse klassifiziert - bis 1895 jeweils dem Sommer über diesem Verband an, um während der übrigen Zeit der Reserve anzugehören.
Am 06.10.1895 erfolgte dann eine erneute Außerdienststellung, da das Schiff bei der Schichau-Werft in Danzig einem größeren Umbau zum Zwecke der Gewichtsreduzierung und Geschwindigkeitssteigerung unterzogen wurde. Nach Abschluss dieser Arbeiten und erfolgreicher Durchführung der Probefahrten wurde das Schiff am 28.05.1898 erneut in Dienst gestellt und kam zur II. Division. Im Winter 1898/99 diente die Bayern vorübergehend als Flaggschiff des 1. Geschwaders und am 25.02.1999 erfolgte eine erneute Umklassifizierung, diesmal zum Linienschiff. Während des Frühjahrsmanövers erlitt das Schiff eine Maschinenhavarie und musste in Wilhelmshaven repariert werden. Nach Wiederherstellung diente die Bayern vom 14.12.1899 bis zum 27.01.1900 nochmals als Geschwaderflaggschiff und wurde am 12.02.1900 erneut außer Dienst gestellt. 1903 wurde das Schiff von Wilhelmshaven nach Kiel verbracht und gehörte ab dem 02.01.1904 zur Marinestation der Ostsee und bis 1906 zur I. Bereitschaft und bis 1909 zur II, Bereitschaft. Am 19.02.1910 erfolgte die Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe. Der Rumpf der Bayern fand ab 1911 noch Verwendung als stationäres Zielschiff, bis dann auch dieser 1919 abgewrackt wurde.
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Das vorliegende Foto zeigt neben 2 Offizieren in der Bildmitte wehrpflichtige Matrosen des Jahrgangs 1891 – 1894. Neben einigen Granaten, einem Anker und anderen Utensilien wurden auch 3 Rettungsringe mit auf das Bild genommen. Während der hintere Rettungsring für das Foto eine Beschriftung zum Anlass des Fotos erhalten hat, zeigen die beiden anderen Rettungsringe den Namen des Schiffs. Die Aufschrift ist dabei in einfachen weißen Großbuchstaben ohne jede Verzierung gehalten.
Bei den Geräten, die rechts auf dem Foto zu einer Pyramide zusammengestellt sind, dürfte es sich um drei sog. Torpedolöffel handeln. Der Torpedolöffel ist eine Hilfsstange, um den Torpedo beim Einbringen in das Lancierrohr zu halten/fixieren und am Schluss mit dem Becherende, welches auf die Zündspitze eingestellt werden kann, einrasten zu lassen.
Die beiden Matrosen rechts und links präsentieren jeweils ein Mauser-Gewehr 71/84 - eine Schwarzpulverwaffe mit einem Röhrenmagazin im Schaft - mit aufgepflanztem Hirschfänger 71.