S.M.S. Hamburg war ein Kleiner Kreuzer und gehörte zu der 7 Einheiten umfassenden Bremen-Klasse. Dem Stapellauf am 25.07.1903 bei der A.G. Vulcan in Stettin folgte die Indienststellung am 08.03.1904.
Das Schiff wurde dem Verband der Aufklärungskräfte zugeteilt und in den Jahren 1904 – 1909 neben dem normalen Flottendienst auch häufig als Begleitschiff der Kaiserjacht S.M.S. Hohenzollern eingesetzt und begleitete diese auf mehreren Auslandsreisen. Am 15.09.1909 wurde die Hamburg außer Dienst gestellt und in die Materialreserve überführt. Am 02.07.1912 wieder in Dienst gestellt, diente der Kreuzer ab dem 06.08.1912 als Führerschiff der U-Bootflottille. Als am 01.07.1914 eine zweite Flottille aufgestellt wurde, wurde die Hamburg zunächst der I. Flottille als Führerschiff zugeteilt und in Helgoland stationiert, um bereits kurz darauf nach der Errichtung der Dienststelle des Führers der U-Boote (BdU) am 21.08.1914 Fregattenkapitän Hermann Bauer als Führungsschiff zu dienen.
Mit Kriegsbeginn wurde der Kreuzer der IV. Aufklärungsgruppe taktisch unterstellt und war in diesem Verband an mehreren Operationen der Kaiserlichen Marine in der Nordsee beteiligt. In der Skagerrakschlacht hatte das Schiff in der Nacht vom 31.05. auf den 01.06.1916 Gefechtsberührung mit britischen Kreuzern und Zerstörern und erhielt hierbei zwei schwere Treffer, die 14 Tote und 25 Verletzte - darunter auch der Kommandant Korvettenkapitän v. Gaudecker, der so schwer verwundet wurde, dass die Schiffsführung von Korvettebkapitän Friedrich Lützow übernommen werden musste - zur Folge hatten. Nach längere Reparatur wurde das Schiff ab 1917 nur noch als Wohnschiff des Führers der U-Boote eingesetzt.
Auf dem Foto sehen wir eine Gruppe von Matrosen sowie 2 Heeresangehörige und einige Zivilisten bei einer festlichen Aktivität ähnlich dem "Budenzauber" beim Heer. Heeresangehörige und Matrosen haben zum Teil die Uniformstücke getauscht. Zu beachten ist der Mann ganz links, der am Arm ein "Wachtmeisterabzeichen" in der Form ab 1906 trägt. Es besteht aus einer roten Armbinde mit einem Metallabzeichen, das einen Adler auf einem Anker unter der Kaiserkrone zeigt. Der in der Mitte liegende Rettungsring ist mit einem einfach gehaltenen Schriftbild mit weißen Großbuchstaben versehen.
Die Karte ist nicht beschriftet, so dass der Anlass der Aufnahme leider nicht bekannt ist. Da die S.M.S. Hamburg mehrfach Begleitschiff der S.M.S. Hohenzollern war , besteht die Möglichkeit, dass die Aufnahme anlässlich des kaiserlichen Besuchs von Venedig und Kurfu 1908 oder 1909 gefertigt wurde.
Das andere Foto aus dem Jahr 1905 zeigt einen Kapitänleutnant, einen Leutnant, zwei Deckoffiziere und eine Gruppe von Matrosen, ausweislich der Schaufeln und Schieber wohl Heizerpersonal. Zwei der Matrosen haben Reservistenkrüge in der Hand. Der Rettungsring ist mit einem dreidimensionalen Schriftbild mit Großbuchstaben versehen und mit zwei Ornamenten verziert. Die Bänder zur Befestigung des umlaufenden Seils sind weiß angelegt.
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S.M.S. Hamburg im Kaiser-Wilhelm-Kanal, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal. Das Schiff trägt den weiß-gelben Anstich für Auslandseinsätze.