Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.S. HYÄNE (1878)

S.M.S. Hyäne war ein Kanonenboot der Kaiserlichen Marine und gehörte zu der insgesamt drei Einheiten umfassenden Wolf-Klasse (S.M.S. Wolf und S.MS. Iltis). Der Stapellauf erfolgte am 27.6.1878 bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven. Das Schiff hatte eine Besatzung von rd. 100 Mann.
Die Hyäne wurde von der Kaiserlichen Marine vor allem in den Kolonien eingesetzt. Nach der Indienststellung am 01.10.1879 in Wilhelmshaven erfolgte am 10.10.1879 eine Reise nach Australien, die mit der Rückkehr nach Wilhelmshaven am 20.09.1881 endete. Das Schiff wurde zunächst am 11.10.1881 außer Dienst gestellt.
Am 01.04.1882 wieder in Dienst gestellt, folgte am 21.04.1882 die Abreise zu einer weiteren Fahrt in Richtung Australien und Südsee. Unter anderem besuchte die Hyäne 1882 für 5 Tage die Osterinsel. Kapitänleutnant Wilhelm Geiseler hatte den Auftrag der kaiserlichen Admiralität, dort wissenschaftliche Untersuchungen für die ethnologische Abteilung der königlich preußischen Museen in Berlin vorzunehmen. Die Expedition erbrachte u. a. detailgenaue Beschreibungen der Sitten und Gebräuche, Sprache und Schrift der Bevölkerung der Inseln sowie exakte Zeichnungen verschiedener kultischer Objekte, von Hausgrundrissen und einen detaillierten Lageplan der Kultstätte Orongo. Vom 26.12.1882 bis zum 05.01.1883 war das Schiff und seine Mannschaft dann an einer Strafexpedition auf der Insel Luf beteiligt, bei der das Hauptdorf zerstört wurde.
Anfang November 1884 lief das Schiff unter Korvettenkapitän Langemak das Bismarck-Archipel  an, um dort die deutsche Flagge zu hissen und deutsche Besitzansprüche zu unterstreichen.
Im Oktober 1886 unternahm die Hyäne eine Erkundungsfahrt entlang der von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft beanspruchten Somaliküste. Im Jahr darauf stand dann die Rückreise nach Deutschland an, wo man am 22.09.1887 Danzig erreichte. Am 11.10.1887 erfolgte die erneute Außerdienststellung des Schiffes, das der Überholung bedurfte.
Am 02.10.1888 erfolgte dann die erneute Indienststellung, um am 30.10.1888 nach Westafrika auszulaufen. Dort war man 1891 in Kamerun in die kriegerischen Auseinandersetzungen mit der aufständischen einheimischen Bevölkerung eingebunden. Hervorzuheben ist das Gefecht bei Miang am 18.10.1891, das sogar dazu führte, dass das Jahr 1891 für die teilnehmenden Besatzungsmitglieder der Hyäne als Kriegsjahr gezählt wurde.
Im Folgejahr war das Schiff am 04.08.1892 nördlich der Mündung des Swakop an der Markierung einer Landungsstelle zur Errichtung eines Hafens beteiligt. Dieses Datum gilt heute als der Gründungstag der Stadt Swakopmund im heutigen Namibia. Ende 1893, vom 15.12.1893 bis zum 23.12.1893, waren Schiff und Besatzung wieder in Kamerun eingesetzt, wo eine Meuterei der Polizeitruppe, der sog. Dahomey-Aufstand, niedergeschlagen wurde.
1897 war die Zeit der Hyäne vor Afrika dann zu Ende, es folgte die Heimreise nach Deutschland, wo man am 02.10.1897 Wilhelmshaven erreichte. Am 23.10.1897 erfolgte die Außerdienststellung und Desarmierung.
Im Folgejahr wieder in Dienst gestellt, diente die Hyäne der Kaiserlichen Marine bis zum Krieg als Vermessungsschiff. Mit Kriegsausbruch wurde das Schiff zunächst zur Bewachung des Zuganges zur Eider eingesetzt, um dann ab 1916 wieder als Vermessungsschiff Verwendung zu finden.
Das obige Foto ist rückseitig mit August 1911 datiert und in Kiel aufgenommen. Es zeigt eine Gruppe von Matrosen an Deck mit einem Rettungsring des Schiffs. Die Aufschrift des Schiffsnamens ist in weißen Buchstaben ausgeführt.