Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


SMS KAISER WILHELM II

S.M.S. Kaiser Wilhelm II war ein Linienschiff und das zweite der 5 Einheiten umfassenden Kaiser-Friedrich-Klasse. Stapellauf auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven war am 14.09.1897, die Indienststellung folgte am 13.02.1900. Das Schiff hatte eine Besatzung vor rd. 50 Offizieren und 675 Mannschaften.
Nach dem Abschluss der Erprobung kam das Schiff zunächst als Flaggschiff des I. Geschwader zur Flotte, um ab 1901 als Flottenflaggschiff Verwendung zu finden. Diesen Status eines Flottenflaggschiff hatte die Kaiser Wilhelm II bis 1906 inne, als sie von der neuen S.M.S. Deutschland abgelöst wurde und fortan wieder beim I. Geschwader eingegliedert war.
In diesen Rollen nahm das Schiff an den üblichen Übungen, Manövern und Ausbildungsfahrten der Flotte teil und hatte zudem repräsentative Aufgaben bei Empfängen und Auslandsreisen. So unternahm das Schiff im Juli/August 1901 eine Reise nach Spanien. Im Folgejahr besuchte das Schiff im April/Mai Schottland und im Dezember Norwegen. Im Mai/Juni 1903 folgte eine Reise nach Spanien und im September ging es erneut nach Norwegen. Im Juli 1904 stand eine Reise nach England  und im August erneut nach Norwegen auf dem Programm.
Am 24.05.1902 war die Kaiser Wilhelm II bei einer Verbandsfahrt in einen Unfall mit dem Kleinen Kreuzer  S.M.S. Amazone verwickelt, als der Kreuzer von dem Linienschiff im Bereich hinter dem Fockmast gerammt wurde.
1908 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und zwei Jahre lang umfangreich umgebaut, wodurch sich auch die Silhouette des Schiffs stark veränderte. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde die Kaiser Wilhelm II der Reservedivision der Ostsee zugeteilt.
Bei Kriegsausbruch wurde auch die Kaiser Wilhelm II wieder reaktiviert und diente dem neugebildeten V. Geschwader als Flaggschiff. Das Schiff wurde in der Nordsee im Küstenschutz sowie für gelegentliche Aktionen in der Ostsee, wie z. B. bei dem beabsichtigten, dann jedoch abgeblasenen Landungsmanöver bei Windau in der 2. Septemberhälfte 1914, eingesetzt.
Im März 1915 wurde die Kaiser Wilhelm II – wie auch andere veraltete Schiffe mit geringem Kampfwert – aus dem Fronteinsatz herausgezogen und am 05.03.1915 nach Wilhelmshaven verlegt. Dort diente das Schiff nach Ausbau der Geschütze seit dem 26.4.1915 bis Kriegsende als Stabsschiff des Kommandos der Hochseeflotte.
Kaiser Wilhelm II wurde am 10.09.1920 endgültig außer Dienst gestellt, 1921 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und im Jahr darauf in Hamburg abgewrackt.

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Das obige Foto, das rückseitig mit dem 18.9.07 datiert ist, zeigt Matrosen auf der Back des Schiffs vor dem vorderen 24 cm SK L/40-Geschützturm. Die zwei roten Rettungsringe zeigen eine einfach gehaltene weiße Aufschrift.

Das zweite Foto stammt aus dem Jahre 1905 und zeigt einen Deckoffizier und 10 Matrosen des Schiffs, die die Radaukapelle „Jimbo“ bilden. Der Rettungsring zeigt ein sehr aufwendig gestaltetes Schriftbild. Allerdings kann bei diesem Foto nicht ganz ausgeschlossen werden, dass es sich bei der Schrift um eine nachträgliche Gestaltung durch den Fotografen handelt.

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