S.M.S. Lübeck war ein Kleiner Kreuzer und das 4. Schiff der 7 Einheiten umfassenden Bremen-Klasse. Es handelte sich um den ersten Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der von einer Dampfturbine angetrieben wurde. Aufgrund der damit ver-bundenen technischen Schwierigkeiten verzögerte sich der Bau um 8 Monate. Dem Stapellauf am 26.03.1904 in Stettin folgte die Indienststellung erst am 26.04.1905. Das Schiff wurde auch danach noch weiteren ausgiebigen Testfahrten unterzogen und erst am 22.08.1906 aus dem Erprobungsverhältnis entlassen. Im Februar 1907 trat die Lübeck dann zur
I. Aufklärungsgruppe der Hochseeflotte und versah den üblichen Flottendienst. Ab 1.07.1908 gehörte die Lübeck dann zur II. Aufklärungsgruppe der Hochseeflotte und war an den üblichen Übungen und auch Auslandsreisen – u. a. 1909 im Mittelmeer - beteiligt. Am 10.10.1911 erfolgte in Kiel die Außerdienststellung und Zuordnung zur Reserve.
Mit Kriegsbeginn reaktiviert wurde die Lübeck in der Ostsee im Küstenschutz und bei verschiedenen Vorstößen gegen die russische Flotte und Küstenbeschießungen zur Unterstützung des Heeres eingesetzt. Beim Vorstoß auf Gotland vom 30.06. bis 02.07.15 gelang es der Lübeck den russischen Panzerkreuzer Rurik mit 8 Treffern zu beschädigen, ohne dabei selbst getroffen zu werden.
Dieses Glück hatte die Lübeck nicht, als sie am 13.01.1916 auf dem Marsch von Libau zur Werftüberholung nach Kiel auf eine Mine lief, die das Schiff erheblich beschädigte und 2 Todesopfer forderte. Mit Hilfe der begleitenden Torpedoboote V 186 und V 189 konnte der Kreuzer jedoch eingeschleppt werden.
Daraufhin wurde das Schiff am 28.01.1916 in Danzig außer Dienst gestellt und repariert, umfangreich modernisiert und mit einer neuen Bewaffnung ausgestattet. Nachdem diese Arbeiten im Dezember 1916 abgeschlossen waren, verhinderte Personalmangel die sofortige erneute Indienststellung und das Schiff kam zunächst nach Kiel zur Materialreserve. Erst am 15.03.1917 erfolgte die erneute Indienststellung nach Übernahme durch die bisherige Besatzung der S.M.S. Amazone. Die Lübeck trat am 27.03.1917 zur U-Bootschule, wo sie Verwendung als U-Boot-Zielschiff fand und in der Eckernförder und Kieler Bucht mit den U-Booten Tag- und Nachtübungen abhielt. Darüber hinaus fanden immer wieder Übungen statt, um den Kreuzer weiterhin kriegsverwendungsfähig zu halten. Am 11.02.18 kam die Lübeck dann zum U-Kreuzer-Verband, wo das Schiff nochmals als Zielschiff diente und seine Karriere schließlich als Beischiff bei diesem Verband beendete. Am 8.3.11918 wurde das Schiff endgültig außer Dienst gestellt.
Das leider nicht datierte Foto zeigt drei Einjährig-Freiwillige – kenntlich an den rot-weiß-schwarzen Winkeln am linken Oberarm – mit einem recht hellen Rettungsring, der eine – recht zurückhaltend gestaltete – dreidimensionale Beschriftung mit Großbuchstaben trägt.