Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


SMS MAGDEBURG (1911)

S.M.S. Magdeburg war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und Typschiff der aus 4 Ein­heiten bestehenden Magdeburg-Klas­se. Dem Stapellauf am 13.05.1911 auf der A.G. Weser-Werft in Bremen folgte die Indienststellung am 20.08.1912. Die Besatzungsstärke betrug 373 Mann.

  Die Probefahrten des Schiffs verliefen nicht problemlos. Während die drei anderen Schiffe der Klasse den Anforderungen für normale Kreuzeraufgaben entsprachen und entsprechende Verwen­dung fanden, war dies bei der Magdeburg nicht der Fall, so dass der Kreuzer – trotz des Mangels an modernen Kleinen Kreuzern bei der Kaiserlichen Marine- anstelle der S.M.S. Augsburg als Torpe­doversuchsschiff Verwendung fand.

Im August 1913 unternahm die Magdeburg eine 23-tägige Fernreise zur Funkreichweitenerprobung zu den kanarischen Inseln. Im Juni 1913 besuchte der Kreuzer Vlissingen in Holland. Im übrigen blieb das Schiff in heimatlichen Gewässern und nahm an verschiedenen Übungen in Ost- und Nord­see teil.

Als der Krieg ausbrach, hatte die Magdeburg noch immer technische Probleme mit der Antriebsan­lage, so dass der Kreuzer nur 22 kn statt der geforderten 27 kn erreichte. Wohl aus diesem Grund wurde das Schiff nicht in der Nordsee eingesetzt, sondern der Küstenschutzdivision der Ostsee zu­geteilt, da die russischen Schiffe nicht die Geschwindigkeit der Briten erreichten.

  In der Ostsee versuchte die Kaiserliche Marine gleich mit Kriegsausbruch mit ihren eigenen schwa­chen Kräften die überlegene russische Flotte zu beschäftigen und zu beunruhigen. Bereits am 2.8.1914 wurde durch S.M.S. Augsburg und S.M.S. Magdeburg ein Minenunternehmen vor Libau durchgeführt und vom 09.08. - 13.08.1914 folgte ein weiterer Vorstoß, der bis in Höhe von Stock­holm führte. Ein weiteres Minenunternehmen folgte vom 16.08. - 20.08.14.  

Bei einem vierten Unternehmen lief die Magdeburg in der Nacht vom 25./26.08.1914 bei schlechter Sicht vor der Insel Odensholm auf Grund. Alle Versuche, auch mit Hilfe des Torpedoboots V 26, wieder freizukommen, scheiterten. Der Kommandant, Fregattenkpt. Habenicht, musste schließlich den Befehl geben, das Schiff zu verlassen und anschließend zu sprengen. Infolge einer verfrühten Sprengung sowie dem Auftauchen russischer Seestreitkräfte gelang das Abbergen der Besatzung durch das Torpedoboot V 26 jedoch nur zum Teil. Ein Teil der Besatzungsmitglieder, darunter der Kom­mandant, gerieten in Gefangenschaft, während andere der zum Teil über Bord gesprungenen Besat­zungsmitglieder im Wasser den Tod fanden.

Weit schwerer als der Verlust des Kreuzers sowie der Besatzungsmitglieder wog für die Kaiserliche Marine der Umstand, dass es den Russen - von den Deutschen unbemerkt – in der Folgezeit gelun­gen war, einige der über Bord geworfenen Geheimsachen (Signalbücher, Kartenmaterial) aus dem seichten Wasser zu bergen. Die Signalbücher wurden von den Russen an die Briten weitergegeben, die daraufhin in der Lage waren, den deutschen Funkverkehr zu entschlüsseln.


Das Bild zeigt ein Beiboot des Kreuzers im Einsatz als Rettungsboot. Die Aufschrift in dem Schild im Rettungsring lautet: „1 te. Rettungsbootmannschaft“. Der Rettungsring selbst trägt den Schiffsnamen in einfachen Großbuchstaben.