Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine

S.M.S. Medusa (1900)

Die S.M.S. Medusa war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und das 7. Schiff der 10 Einheiten umfassenden Gazelle-Klasse. Das Schiff wurde bei der A.G. Weser in Bremen gebaut und lief am 05.12.1900 vom Stapel. Die Indienststellung folgte am 26.07.1901.
Das Schiff absolvierte bis zum 11.09.1901 die üblichen Probefahrten. Anschließend musste die Medusa wegen Personalmangels zunächst zur Reserve überstellt werden, bevor es dann nach der erneuten Indienststellung am 01.04.1903 als Ersatz für die S.M.S. Ariadne den Aufklärungskräften der Hochseeflotte zugeteilt wurde. Der Kreuzer absolvierte in den Folgejahren den üblichen Flottendienst mit Manöver- und Ausbildungsfahrten einschließlich den jährlichen Flottenverbandsübungen und Auslandsbesuchen. Im Jahre 1906 errang die Medusa den Kaiserpreis für die besten Schießleistungen der Kleinen Kreuzer.
Am 07.09.1907 erlitt die Medusa eine Maschinenhavarie und musste zur Reparatur in die Kaiserliche Werft in Kiel. Der Kreuzer schied zum 15.09.1907 aus dem Verband der Aufklärungskräfte der Hochseeflotte aus und wurde durch die S.M.S. Königsberg ersetzt. Die Medusa wurde stattdessen der Inspektion der Schiffsartillerie unterstellt und als Ersatz für das Schwesterschiff S.M.S. Nymphe als Schulschiff für Maschinenwaffen eingesetzt. Nach der Rückkehr der S.M.S. Nymphe am 23.05.1908 wurde die Medusa außer Dienst gestellt, auf der Kaiserlichen Werft Danzig grundüberholt und anschließend zur Reserve versetzt.
Mit dem Kriegsausbruch wurde auch die Medusa wieder reaktiviert und ab 11.08.1914 der Hafenflottille der Elbe zugeteilt, um zusammen mit den kleinen Kreuzern S.M.S. Nymphe und S.M.S. Pfeil Sicherungs- und Vorpostendienst zu leisten. Der Einsatz mit diesem Verband endete am 14.09.1915. Der Kreuzer wurde zunächst nach Wilhelmshaven verlegt und die Besatzung reduziert, bevor ab 01.12.1915 mit wieder aufgefüllter Besatzung die Verlegung in die Ostsee mit Unterstellung unter die Küstenschutzdivision der Ostsee erfolgte. Dort ersetzte die Medusa die kurz zuvor nach einem Torpedoangriff gesunkene S.M.S. Undine und versah von Warnemünde aus Patrouillendienst in der westlichen und mittleren Ostsee. Außerdem diente der Kreuzer als Zielschiff für die U-Boot- und Torpedoboot-Ausbildung. Vom 31.10.1916 bis zum 7.11.1916 erfolgte auch ein kurzfristiger Einsatz in der östlichen Ostsee vor Libau.
Von Februar 1916 bis Dezember 1916 diente die Medusa dem Chef der Küstenschutzdivision der Ostsee Vizeadmiral Robert Mischke zudem als Flaggschiff.
Der Einsatz bei der Küstenschutzdivision der Ostsee endete am 18.12.1916. Es folgte die Überführung nach Flensburg-Mürwik, wo das Schiff bis zum Kriegsende als Beischiff für das Schiffsjungenschulschiff König Wilhelm bei der Inspektion des Bildungswesens Verwendung fand.
Aufgrund des Alters des Schiffs musste dieses nach dem Krieg nicht ausgeliefert werden und fand anschließend noch Verwendung in der Reichs- und Kriegsmarine, zuletzt als schwimmende Flakbatterie. Nach einem Luftangriff mit zahlreichen Toten schwer beschädigt wurde das Schiff schließlich in Wilhelmshaven kurz vor Kriegsende von deutschen Truppen gesprengt.
Das vorliegende Foto zeigt einen Matrosen der Medusa mit Rettungsring. Dieser zeigt die übliche Standardgestaltung von Rettungsringen der Kaiserlichen Marine mit weißen Buchstaben auf rotem Grund, in diesem Fall ohne jeden Zierrad. Bei dem oberen "M" zeigt die Beschriftung deutliche Nutzungsspuren, die von der Aufhängung des Rettungsrings herrühren.