S.M.S. OLDENBURG (1910)
S.M.S. Oldenburg war ein Linienschiff und gehörte zu der aus 4 Einheiten bestehenden Helgoland-Kasse, den letzten Linienschiffen der Kaiserlichen Marine mit Kolbendampfmaschinen. Der Stapellauf erfolgte am 30.06.1910 bei der Werft F. Schichau in Danzig, die Indienststellung folgte am 01.05.1912. Das Schiff hatte rd. 1.113 Mann Besatzung.
Nach der Indienststellung wurde die Oldenburg dem I. Geschwader der Hochseeflotte zugeordnet und versah bis zum Kriegsausbruch den üblichen Flottendienst. 1914/1915 war das Schiff sowohl in der Nord- als auch Ostsee eingesetzt, unter anderem auch am Vorstoß in die Riager Bucht im August 1915. Am 31.05./01.06.1916 war das Schiff an der Skagerrakschlacht beteiligt, wo das Schiff einen englischer Zerstörer vernichtete, umgekehrt jedoch auch einen Artillerietreffer einstecken musste, der 7 Tote forderte. Zudem erlitt das Schiff auf dem Rückmarsch einen Minentreffer.
Nach der Wiederherstellung wurde das Schiff weiterhin im Rahmen der Hochseeflotte in der Nord- und Ostsee eingesetzt. So war das Schiff z. B. auch beim letzteren größeren Vorstoß der Flotte Ende April 1918 beteiligt. Nachdem die Briten auf mehrere Angriffe leichter deutscher Einheiten auf britische Skandinavien-Convoys mit einer Verstärkung des Begleitschutzes reagiert hatten, beabsichtigte die deutsche Marineleitung bei einem erneuten Vorstoß nun auch schwerere Einheiten einzusetzen, in der Hoffnung, Teile der britischen Schlachtflotte isoliert anzutreffen und schlagen zu können. Das am 23.04.1918 begonnene Unternehmen musste jedoch schon am 25.04.1918 wieder beendet werden, nachdem S.M.S. Moltke am Vortag eine ihrer Schrauben verloren und in der Folge eine schwere Turbinenhavarie erlitten hatte und von S.M.S. Oldenburg nach Wilhelmshaven zurückgeschleppt werden musste.
Im November 1918 kam es auch auf der Oldenburg zu revolutionären Unruhen. Am 16.12.1918 erfolgte die Außerdienststellung und im Jahr 1920 die Auslieferung an Japan, wo das Schiff abgewrackt wurde.
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Das leider nicht datierte Foto zeigt die Bordkapelle des Schiffs mit einem Rettungsring vor einem der vier seitlichen Zwillingstürme mit den 30,5 cm SK L/50 - Geschützen. Der Rettungsring trägt eine dreidimensional ausgeführte Beschriftung. Interessant sind auch die zu erkennenden Tätigkeitsabzeichen auf den linken Ärmeln von zwei Besatzungsmitgliedern. Während bei dem rechts des Rettungsrings sitzenden Matrosen ein Abzeichen für Entfernungsmesser zu sehen ist, trägt der links sitzende Bootsmanns-Maat unter dem Ärmelabzeichen für Geschützführer 3. Klasse noch ein Tätigkeitsabzeichen für Rohrmeister.