S.M.S. REGENSBURG
S.M.S. Regensburg war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Erbaut wurde das Schiff bei der Kaiserlichen Werft in Kiel. Der Stapellauf erfolgte am 25.04.1914, die Indienststellung am 03.01.1915. Die Regensburg und ihr Schwesterschiff S.M.S. Graudenz zählten somit zu den modernsten Kreuzern der Kaiserlichen Marine. Beide Schiffe waren jedoch nicht nur für die klassische Rolle als Kreuzer vorgesehen, sondern auch als Führungskreuzer für Torpedobootflottillen, erkennbar auch an den über 7 m hohen Masten für eine weitreichende FT-Verbindung.
Nach Abschluss der Erprobung kam das Schiff am 10.03.1915 zur II. Aufklärungsgruppe der Hochseeflotte, wo es bis April 1916 verblieb. Die II. Aufklärungsgruppe war zu diesem Zeitpunkt in der Nordsee stationiert, wurde jedoch kurz darauf für kurze Zeit – vom 21.03. bis 24.03.1915 - in die Ostsee verlegt, wo die Schiffe zur Unterstützung des deutschen Heeres russische Rückzugswege nördlich von Palanga und Pappensee an der Küste des heutigen Litauens beschossen.
Zurück in der Nordsee folgten hier einige kleinere Unternehmungen. Im August 1915 stand der nächste Einsatz in der Ostsee an, wo die deutsche Marine im August einen Vorstoß in die Rigaer Bucht unternahm. Regensburg und S.M.S. Pillau beschossen dabei am 25.08.1915 die Insel Dagö.
Danach wieder in der Nordsee war das Schiff an der Überwachung des Handelsverkehrs im Skagerrak und Kattegat sowie an verschiedenen Vorstößen und Minenunternehmungen im Frühjahr 1916 beteiligt und nahm u. a. mit 4 anderen Schiffen der II. Aufklärungsgruppe an dem Vorstoß zur englischen Küste zur Beschießung der Hafenstädte Lowestoft und Great Yarmouth am 24.04.1916 teil.
Kurz darauf wurde die Regensburg dann der II. Torpedobootflottille als Führungsschiff zugeteilt. In dieser Funktion nahm der Kreuzer auch an der Skagerrakschlacht am 31.05./01.06.1916 teil, die das Schiff ohne Verluste überstand, sowie an weiteren Unternehmungen in der Nordsee im Laufe der 2. Jahreshälfte 1916. Hierzu zählte u. a. auch der Versuch der Hilfeleistung für das bei Horns Riff auf Grund gelaufene U 20 am 05.11.1916. Von März bis Juli 1917 befand sich der Kreuzer dann zunächst in der Kaiserlichen Werft in Kiel, wo er umgebaut wurde und u. a. anstelle der bisherigen zwölf 10,5 cm SK/L 45-Geschütze sieben des Kaliber 15 cm SK L/45 erhielt.
Seit dem 14.03.1917 nun zur IV. Aufklärungsgruppe gehörend, erfolgte der nächste größere Einsatz im Rahmen der Operation Albion, der Eroberung der baltischen Inseln Ösel und Dagö, in der Zeit vom 11.10. bis zum 03.11.1917. Danach zurück in der Nordsee schlossen sich die üblichen Routineeinsätze an, bis im Spätsommer 1918 erneut eine Verlegung in die Ostsee erfolgte. Hier sicherte die Regensburg im Finnischen Meerbusen Minenräumarbeiten, die der Vorbereitung der Operation Schlußstein, einem gegen die Murmanbahn bei St. Petersburg gerichteten Unternehmen, das dann jedoch nicht ausgeführt wurde, dienten.
Am 07.11.1918 wurde das Schiff infolge revolutionärer Unruhen zunächst außer Dienst gestellt, jedoch bereits am 17.11.1917 wieder in Dienst gestellt. Es folgte eine Verlegung nach Wilhelmshaven, wo das Schiff desarmiert wurde, und mehrere Fahrten im Rahmen der Waffenstillstandsverhandlungen. Nach der Versenkung der Hochseeflotte in Scapa Flow musste dann auch die Regensburg an Frankreich ausgeliefert werden, in dessen Marine das Schiff unter dem Namen Strasbourg weitere Verwendung fand. Zuletzt als Hulk in Lorient gelegen, wurde das Schiff 1944 dort versenkt. Es liegt noch heute an dieser Stelle und Reste sind auch über Wasser sichtbar. Es ist somit der einzige Kreuzer der Kaiserlichen Marine, von dem größere Teile noch über Wasser sichtbar sind.
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Das obige, leider nicht datierte Foto zeigt eine Gruppe von Matrosen mit einem Rettungsring des Schiffs. Der rote Rettungsring zeigen eine einfach gehaltene weiße Aufschrift in Großbuchstaben.