Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine



S.M.S. STRASSBURG

S.M.S. Straßburg war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und gehörte zu der aus 4 Ein­heiten bestehenden Magdeburg-Klas­se. Dem Stapellauf am 24.08.1911 auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven folgte die Indienststellung am 01.10.1912. Die Besatzungsstärke betrug ca. 370 Mann.

Nach der Indienststellung war der Kreuzer ab dem 23.12.1912 dem Verband der Aufklärungsschiffe zugeteilt. Bei einer Fahrt im Kaiser-Wilhelm-Kanal kollidierte das Schiff am 06.01.1913 mit einem dänischen Frachter und wurde so beschädigt, dass ein Werftaufenthalt nötig wurde. Ab dem 23.02.1913 wieder einsatzfähig wurde die Straßburg ab dem 06.04.1913 der Mittelmeerdivision zugeteilt. Der Einsatz dort endete mit der Rückkehr nach Kiel am 23.09.1913. Ab dem 09.12.1913 war die Straßburg dann der sog. Detachierten Division zugeordnet und unternahm eine ausgedehnte Südatlantikreise nach Afrika und Südamerika. Da die angespannte Lage in Mittelamerika eine Verstärkung der dortigen Marinepräsenz erforderte, erhielt die Straßburg in Santos die Order, sich vom Verband zu trennen und nach Puerto Plata zu laufen, um deutsche Interesse in der Dominikanischen Republik zu schützen. Am 20.07.1914 trat das Schiff dann von St. Thomas aus die Heimreise an und erreichte am 01.08.1914 Wilhelmshaven.

Bei Kriegsbeginn war die Straßburg in der Nordsee eingesetzt und versah Sicherungsdienst. Als die Briten am 28.8.1914 die Vorpostenkette vor Helgoland angriffen, erhielten die Straßburg und mehrere andere kleine Kreuzer den Befehl, die Vorpostenboote zu schützen. Die Straßburg kam zunächst mit den britischen Kreuzern Fearless und Arethusa sowie mehreren Zerstörern ins Gefecht und stieß später zusammen mit der S.M.S. Cöln auf britische Schlachtkreuzer, konnte diesen jedoch entkommen. Die Straßburg hatte im Vergleich zu den anderen dt. Schiffen Glück und musste lediglich einen Treffer an diesem Tag einstecken.

Vom 02.11. - 04.11.1914 war die Straßburg am Vorstoß der I. und II. Aufklärungsgruppe an die englische Küste mit der Beschießung von Yarmouth durch die Schlachtkreuzer beteiligt. Sie stieß dabei auf das alte britische Torpedokanonenboot Halcyon und zwei ältere Zerstörer, die zwischen Yarmouth und Lowestoff Sicherung fuhren. Die Verfolgung durch die Straßburg führte jedoch zu keinem größeren Ergebnis, die Halycon wurde durch den Beschuss nur leicht beschädigt.

Im März 1915 war der Kreuzer mit der II. Aufklärungsgruppe vorübergehend in der Ostsee im Einsatz. Vom 14.07. bis zum 18.10.1915 befand sich das Schiff dann in der Werft, wo die Bewaffnung verstärkt wurde. Nach Abschluss der Arbeiten wurde der Kreuzer wieder in der Nordsee im Sicherungsdienst mit gelegentlichen Vorstößen nach Norden eingesetzt.

Am 18.03.1916 erfolgte die Verlegung des nun in IV. Aufklärungsgruppe umbenannten Verbandes in die Ostsee, wo die Schiffe mit Sicherungs- und Minenoperationen beauftragt waren. Mitte Juli 1917 war das Schiff an einem Luftangriff auf Reval beteiligt, bei dem die Straßburg und die Kleinen Kreuzer S.M.S. Augsburg und S.M.S. Kolberg sowie das Torpedoboot V 77 jeweils ein Wasserflugzeug von Libau aus zu einer Position ca. 20 Sm westlich von Dagerort transportierten. Dort wurden die Flugzeuge zu Wasser gelassen und griffen am 19.07.1917 Reval mit Bomben an. Nach rd. 5 1/2 Std landeten alle Flugzeuge wieder unbeschadet bei ihren Trägerschiffen und wurden wieder an Bord genommen. Bei der Besetzung der baltischen Inseln (Operation Albion) in der Zeit vom 11.10. - 20.10.1917 war die Straßburg ebenfalls beteiligt und kehrte dann am 10.01.1918 in die Nordsee zurück.

Hier war der Kreuzer an dem Vorstoß in Richtung Norwegen am 23./25 April 1918 beteiligt, bei dem S.M.S. Moltke eine schwere Turbinenhavarie erlitt und liegen blieb. Die Straßburg war das erste Schiff, das dem Havaristen erreichte. Ein erster Abschleppversuch scheiterte, da die Trosse brach. Schließlich erreichte auch S.M.S. Oldenburg die Moltke und nahm diese ins Schlepp, die Straßburg sicherte anfangs den Verband.

Im Mai und Juni schloss sich für die Straßburg die Teilnahme an mehreren Minenunternehmen an, bevor das Schiff im August im Zusammenhang mit der geplanten Operation Schlußstein, einem gegen die Murmanbahn bei St. Peters­burg gerichteten Unternehmen, wieder in die Ostsee verlegte. Nach verschiedenen Einsätzen im Finnischen Meerbusen kehrte das Schiff am 01.10.1918 wieder in die Nordsee zurück.

Im November 1918 verlegte die Straßburg dann über Sonderburg und Saßnitz nach Stettin, wo der Kreuzer desarmiert wurde und seine Laufbahn bei der Kaiserlichen Marine beendete.

Das erste Foto zeigt einen Teil der Mannschaft auf dem Vorschiff. Außer einigen Heizerutensilien wurde auch ein Rettungsring mit auf das Bild genommen, auf dem der Name des Schiffs in weißen Buchstaben aufgebracht wurde. Allerdings zeigt die Vergrößerung des Fotos, dass in diesem Fall der Fotograf bei der Schrift wohl nachretouchiert hat. Auch die Jahreszahlen 1912 - 15 wurden nachträglich eingefügt.


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Das zweite Foto zeigt S.M.S. Straßburg unter der Levensauer Hochbrücke im Kaiser-Wilhelm-Kanal, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal.