Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine

S.M.S. WESTFALEN

S.M.S. Westfalen war ein Linienschiff der aus 4 Einheiten bestehenden Nassau-Kasse. Der Stapel­lauf erfolgte am 07.07.1908 bei der A.G. Weser in Bremen, die Indienststellung am 16.11.1909.  Das Schiff hatte 1008 bis 1087 Mann Besatzung.  Das Schiff wurde nach Absolvierung der Probefahrten dem I. Geschwader zugeteilt, wo es vom 05.05.1910 bis zu seiner Ablösung durch S.M.S. Ostfriesland am 29.04.1912 als Flaggschiff diente. Bei Kriegsbeginn noch immer dem I. Geschwader angehörend, war das Schiff an zahlreichen Ope­rationen in der Nord- und Ostsee beteiligt. Bei der Skagerrakschlacht am 30.05./01.06.1916 war die Westfalen insbesondere an den Nachtgefechten gegen britische Zerstörer beteiligt. Das Schiff er­hielt dabei einen Treffer, der zwei Tote forderte, blieb aber in vollem Umfang einsatzbereit und war seinerseits an der Versenkung mehrerer Zerstörer beteiligt. Bei einem Vorstoß am 19.08.1916 ge­lang es einem britischen U-Boot einen Torpedotreffer auf der Westfalen zu erzielen, die daraufhin einen guten Monat in Reparatur war. Nach erfolgter Wiederherstellung war das Schiff u. a. an der Absicherung der Aktion Albion im September/Oktober 1917 beteiligt und ab 21.02.1918 Flagg­schiff des Sonderverbandes zur Intervention in Finnland. Nach Abschluss dieser Unternehmung schied die Westfalen aus dem Sonderverband aus und trat am 30.04.1918 wieder zum I. Geschwa­der. Bei einem Vorstoß in der Nordsee erlitt das Schiff am 11.08.1918 eine schwere Kesselhavarie. Das Schiff schied zum 01.09.1918 aus dem I. Geschwader aus und trat bis Kriegsende als Artillerie­schulschiff zur Schiffsartillerie-Inspektion. Die Westfalen wurde 1920 an England ausgeliefert und dort abgewrackt.

Unser leider nicht datiertes Foto zeigt eine Gruppe von Matrosen auf dem Vordeck zwischen den Ankerketten. Im Hintergrund sieht man die Brücke sowie 3 der insgesamt 6 Zwillingstürme mit 28 cm SK L/45. Der mit einem Knochen dekorierte Rettungsring zeigt eine einfache Standartbeschrif­tung.