Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.S. WÜRTTEMBERG (1878)

Bei der S.M.S. Württemberg handelte es sich um eine Panzerkorvette, ab 1899 als Linienschiff klassifiziert, der Kaiserlichen Marine und das dritte Schiff der 4 Einheiten umfassenden Sachsen-Klasse. Auf der AG Vulcan-Werft Stettin gebaut erfolgte der Stapellauf am 09.11.1878.
Nach der Indienststellung am 09.05.1881 erfolgte zunächst die Endausrüstung und Armierung auf der Kaiserlichen Werft Kiel und anschließend die Durchführung von Probefahrten. Nach deren Abschluss wurde das Schiff zunächst wieder außer Dienst gestellt und der Reserve zugewiesen.
Der Reservestatus endete im April 1884 mit der Wiederindienststellung zur Bildung eines Übungsgeschwaders aus den 4 Schiffen der Sachsenklasse. In diesem Verband blieb die Württemberg bis zum 30.09.1884, um danach wieder außer Dienst gestellt zu werden. In der Folge wechselten sich dann bis 1892 jeweils ein Reserve- und ein aktives Jahr ab.
Im Jahr 1894 wurde die Württemberg der I. Division des Manövergeschwaders als Ersatz für die havarierte S.M.S. Oldenburg zugeteilt. Im Herbst 1894 erfolgte der Wechsel in die neu gebildete II. Division, wo das Schiff zeitweise auch als Geschwaderflaggschiff fungierte. Ein schwerer Unfall am 06.12.1897 führte dann zu erneuten Außerdienststellung am 15.01.1998.
Das Schiff wurde in der Folgezeit auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven repariert und – wie auch die Schwesterschiffe - einer ohnehin geplanten umfangreichen Modernisierung, die auch das Aussehen der Schiffe stark veränderte, unterzogen. Nach Abschluss dieser Arbeiten erfolgte am 08.10.1899 die erneute Indienststellung und Zuordnung zur II. Division. In den Folgejahren wurde das Schiff im üblichen Flottendienst mit Übungs- und Manöverfahrten eingesetzt, bis am 29.09.1903 eine erneute Außerdienststellung erfolgte, die diesmal bis 1906 dauerte.
Die Württemberg wurde von der Marineführung dazu ausersehen, die nur wenig ältere S.M.S. Blücher als Torpedoschulschiff abzulösen. Hierzu wurden wieder verschiedene Umbauten vorgenommen und am 26.09.1906 erfolgte die Indienststellung als Torpedoschulschiff. Nach Durchführung einiger Probefahrten erfolgte am 14.10.1906 die Verlegung zur Torpedostation in Flensburg-Mürwik.
Neben dem Einsatz als Schulschiff blieb die Württemberg auch weiterhin Teil der Reserveflotte und wurde 1909 nochmals zum Herbstmanöver herangezogen. Erst am 28.03.1911 erfolgte die Umklassifzierung vom Linienschiff zum Schulschiff.
Planungen, das Schiff zum Herbst 1914 durch die S.M.S. Fürst Bismarck zu ersetzten und außer Dienst zu stellen, wurden durch den Kriegsausbruch vereitelt, so dass die Württemberg bis zu Ihrer Außerdienststellung am 01.02.1919 weiter als Torpedoschulschiff diente.
Nach der Außerdienststellung wurde das Schiff nochmals als Mutter- und Werkstattschiff für Minenraümverbände hergerichtet und in der Ostsee eingesetzt, am 20.10.1920 dann jedoch aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und in Wilhelmshaven abgewrackt.

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Das vorliegende Foto zeigt die Bordkapelle der Württemberg während der Zeit der Verwendung als Torpedoschulschiff im Jahr 1908. Neben ihren Instrumenten haben die Matrosen auch zwei Rettungsringe des Schiffs mit auf das Bild genommen. Die beiden üblichen roten Rettungsringe zeigen eine identische Gestaltung mit weißer Aufschrift mit schwarzer Einfassung.