S.M.S Zieten war ein Einzelschiff, das bei der Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Co. Ltd. in London gebaut wurde und am 09.03.1876 vom Stapel lief. Das 79,4 m lange Fahrzeug hatte eine Besatzung von 6 – 7 Offizieren und rd. 100 Mann.
Bei der Kaiserlichen Marine diente die Zieten zunächst als Torpedofahrzeug der Entwicklung und Erprobung neuer Torpedotypen. So wurde am 28.08.1880 S.M.S. Barbarossa bei einer Vorführung von der Zieten mit einem Torpedo versenkt. Von Mai 1878 bis August 1880 war der Kptlt. und spätere Großadmiral Alfred v. Tirpitz Kommandant des Schiffs.
1881 wurde das Schiff zu einem Aviso, also einem schnellen Aufklärungs- und Verbindungsschiff umgebaut. Es folgte 1882 ein Einsatz im Mittelmeer, wo die Zieten die beiden Kanonenboote S.M.S. Habicht und S.M.S. Möwe ablöste und mit der Evakuierung von deutschen und österreichischen Staatsbürger, die infolge der Beschießung von Alexandria durch britische Schiffe bedroht waren, betraut war. In der Folgezeit war das Schiff dann in der Nord- und Ostsee eingesetzt.
Ab 1897 wurde die Zieten in der Nordsee und im Nordatlantik im Fischereischutz eingesetzt und beschütze und betreute deutsche Fischereifahrzeuge. Mehrfach wurden auch ausländische Fischereifahrzeuge, die unberechtigt in deutschen Gewässern fischten, aufgebracht.
Im 1. Weltkrieg diente das Schiff in der im August 1914 aufgestellten Hafenflottille der Jade und Weser, im November 1916 umbenannt in Vorpostenflottille der Jade. Kurz vor Kriegsende erfolgte noch eine neue Zuordnung in die Vorpostenflottille der Elbe. 1919 wurde die Zieten außer Dienst gestellt und später abgewrackt.
Das Foto zeigt einen Offizier mit einer Gruppe von Matrosen und einem Rettungsring an Bord des Schiffs. Im Rettungsring ein Schild mit der Aufschrift: Reserve – von dem Nordseestrand hat man gedient dem Vaterland – 1905 – 1908“. Der Rettungsring ist mit einfachen, weißen Großbuchstaben beschriftet.